Remix my Plagiat

Remix my Plagiat

Nicht nur im gemeinen Internet sammelt sich der Staub an allen Ecken und Enden, nein, sogar die wissenschaftliche Textproduktion präsentiert sich – wohl nicht erst neuerdings – durchsetzt mit Verunreinigungen. Tja, Copy+Paste verleitet die StudentInnen zum Bösen: abschnittsweise frech kopierte Diplomarbeiten werden da eingereicht.

Unter dem Titel Pimp my text beschäftigt sich Frank Hartmann auf telepolis mit der Frage, was das gehäufte Auftreten dokumentierter Plagiatsfälle eigentlich für den Wissenschaftsbetrieb bedeutet. Der Autor fordert, ich plagiieren, Verzeihung, zitiere:

Zudem muss die kommunikative Struktur radikal hinterfragt werden, die in den meisten universitären Settings besteht. Sie läuft fast nurmehr über eingereichte (oder in einem Plenum vorgelesene) Texte. Ein sauberer Text mit korrekter Zitation zählt mehr als ein gutes Argument und eine fundierte, reflektierte Meinung. Vielleicht würde es ja helfen, wenn akademische Lehrer mit den Studierenden mehr diskutieren und debattieren würden, als auf sturer Textproduktion zu beharren.

Bequemer scheint’s auf den ersten Blick allemal, sich auf die althergebrachten, eingespielten Muster der Textproduktion zu verlassen. Wenn also im Kontext veränderter Recherche- und Produktionsbedingungen die Frage nach den Grenzen zwischen Zitat, Ideenübernahme und Plagiat neu thematisiert werdem muss, dann erfordert das allerdings wohl etwas mehr geistige Flexibilität, als die von vielen Seiten geforderte Installation von „schärferen Kontrollen“. Ein Schelm gar, wer denkt, dass die ohnehin knappen Uni-Budgets nicht für System verschleudert werden sollten, die dazu führen, dass in Zukunft halt nicht mehr direkt kopiert, sondern eben leicht umgeschrieben wird.

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