Twitter: Die chronologische Timeline kommt zurück

Twittern wie Opa: Die chronologische Timeline kommt zurück

Endlich wieder Oldskool Twitter! Algorithmen „zur Sortierung relevanter Inhalte“ haben, gelinde gesagt, ein Imageproblem. Trotzdem erstaunlich, dass Twitter nach der den ganzen Pfuschereien der letzten Monate endlich wieder mal was richtig macht und seine Nutzer wieder entscheiden lässt, ob sie eine gefilterte oder vollständige chronologische Timeline an Tweets lesen möchten. Wir erinnern uns zurück: Vor zwei Jahren beging Twitter den Sortier-Sündenfall und platzierte „Tweets, für die du dich wahrscheinlich am meisten interessierst“ ganz oben.

Für viele Nutzer besonders übel: Diese „meistinteressierenden Inhalte“ enthalten auch Nachrichten von Personen, denen man gar nicht folgt. Maßgeschneidert mag ja in der Modebranche ein erstrebenswertes Attribut sein, vielen Twitter-Nutzern stieß diese Bevormundung aber sauer auf. Eigentlich keine große Überraschung, denn im Vergleich zu Facebook oder Instagram ist Twitter erstens relativ überschaubar und zweitens nach wie vor relativ nerdlastig.

Das scheint das Management mit 24monatiger Verspätung nun auch begriffen zu haben. Eine Serie von Tweets des offiziellen @TwitterSupport Accounts (veröffentlicht vor 12 Stunden) versprechen wieder mehr Kontrolle über die Timeline.

Manchmal wären längere Text wirklich praktisch, nicht wahr? Das Team kündigt also zwei Änderungen an:

  1. Fremde Tweets verschwinden wieder aus der Timeline. Auch, wenn die Option „Die besten Tweets zuerst anzeigen“ aktiviert (Standardeinstellung) ist. Dieses Update ist ab sofort wirksam. Deaktiviert man die Option, verschwindet zugleich auch der Abschnitt „Falls du es verpasst hast“.
  2. Zukünftig sollen Twitteranten die freie Wahl zwischen der vorgefilterten und der chronologischen Timeline haben. Das Team entwickelt derzeit eine einfache Umschaltmöglichkeit. Wie diese im Detail aussieht, wissen wir aber erst in ein paar Wochen.

Jetzt bräuchte Twitter bloß wieder die Share-Count API anbieten, das Favorite-Herz wieder gegen den Favorite-Stern austauschen, die Länge eines Tweets auf 160 Zeichen begrenzen und den ganzen Multimedia-Schnickschnack abdrehen und könnte sich somit eine ganz neue Nische schaffen als erstes Retro Social Network. Quasi Zeitreise per SMS – die Kids sind heutzutage ja sowieso alle auf WhatsApp und Co. unterwegs.

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