Die Teilnahmebedingungen aus der Hölle
Warum bescheiden bleiben, wenn man gleich alles auf einmal haben kann? Die folgenden Teilnahmebedingungen habe ich bei einem Gewinnspiel gefunden, bei dem ein Mini-Cooper Clubman verlost wird. Zweifelsohne ein feines Stadt-Auto, und viel besser geeignet, um klima-besorgte Damen zum Date abzuholen als der durchschnittliche Hummer. Aber lohnt sich der Deal? Irgendwie erinnern mich die TNBs ganz stark an die TV-Serie Reaper, da heißt’s auch mal: „There’s always a catch when you deal with the devil.“
Aber der verschleiert seine Catches wesentlich besser – ich bin überrascht, dass nicht direkt von der Datenweitergabe an namibische Prinzessinnen und russische Ölbohr-Unternehmer gesprochen wird. Andererseits hat der folgende Absatz in Zeiten der Spam-Pest durchwegs einen gewissen Realsatire-Mehrwert:
Meine Angaben dürfen von XXX, den Sponsoren und deren Partnerunternehmen verarbeitet und genutzt werden (auch von externen Datenverarbeitern wie z.B. Datenerfassern, Internetdienst-Anbietern, Lotteriegesellschaften). Die personenbezogene Nutzung wird ausschließlich auf die Organisationen und Unternehmen aus den verschiedensten Branchen beschränkt, die meinen erkennbaren Interessen und Wünschen entgegenkommen. Für diese Organisationen und Unternehmen dürfen mir Informationen, Angebote, Muster und Werbung (per Post, per E-Mail und/oder per Telefon) übermittelt werden. Die Teilnahmebedingungen habe ich gelesen und akzeptiere diese. […]
Auf besagter Seite sind übrigens vier Gewinn-Sponsoren gelistet, und zwar durchwegs namhafte Unternehmen – eine Abänderung der Bedingungen auf Werbezusendungen von den beteiligten Partner wäre ja noch einzusehen, aber das Business der Betreiber scheint wohl der Adresshandel zu sein. Wenn ich Neckermann, Tschibo, Quelle oder Heine wär, dann tät ich meinen Marke lieber nicht mit Gewinnspielen mit solch skurrilen TNBs beschädigen – aber jeder, wie er meint.
Das machen die doch schon seit Jahren so (Tchibo, Quelle und die anderen großen sind auch schon lange dabei geschadet hat eswohl nicht).
kein Unternehmen verschenkt gerne was, jeder will dadurch einen gewissen Vorteil erzielen.
Das sind die üblichen Marketingmethoden, besonders viele Gewinnspiele tauchen jetzt immer wieder auf, wo man auf nur einer Seite eine Reise, Geld oder ein Auto gewinnen kann.
Dafür verkauft man mehr oder weniger seine „Seele“ und bekommt am Ende alle Tage einen schönen Anruf.
Man kann theoretisch sofort die Einwilligung per EMail zurückrufen, aber seien wir ehrlich, wenn das Einer von Zehn macht, hat man kostenlos neun Adressen.
Und noch wichtiger, wird die Ware wirklich verlost?
Ja, da hast du völlig recht – diese TNBs sehen alle mehr oder weniger so aus, wobei ich das vorliegende Beispiel aufgrund der expliziten Nennung von Lotterien und so besonders wicked finde… und mit dem Widerruf hast du auch völlig recht.
Der Gedanke kam mir natürlich auch! Man weiß es nicht… zumindest hab ich nix von „notarieller Aufsicht“ gelesen :twisted: