Skill Assessments - LinkedIn bringt Tests für Fähigkeiten

Skill Assessments: Neues LinkedIn Feature wertet Fähigkeiten auf (mit Badge!)

Die Skills am eigenen LinkedIn Profil dienen zur raschen Orientierung über die Kenntnisse und Fähigkeiten eines Nutzers. Durch gegenseitiges „Endorsen“ (Bestätigen der Kenntnisse) können die eigenen Kontakte öffentlich bekunden, dass man tatsächlich Ahnung von der jeweiligen Materie hat. Mit dem neuen Feature „Skill Quiz“ hebt LinkedIn diesen Profilabschnitt auf eine neue Ebene: Jedes Quiz besteht aus 15 bis 20 Fragen. Beantwortet man den Großteil der Fragen innerhalb des Zeitlimits korrekt, erhält der jeweilige Skill am Profil eine spezielle Kennzeichnung.

LinkedIn Skill Assessment Profil-Badge

Ob Sie für die neuen Skill Assessments bereits freigeschalten sind, erkennen Sie am Button „Take Skill Quiz“ im Abschnitt Skills.

Wie auf der offiziellen Hilfeseite nachzulesen ist, testet LinkedIn derzeit die neue Funktion, die vorerst nur in Englisch und noch nicht für alle Nutzer verfügbar ist. Skill Assessments gibt es aktuell nur für technische Fähigkeiten. Die Liste umfasst folgende Zertifizierungen:

  • C#
  • C++
  • CSS
  • Eclipse
  • GIT
  • JavaScript
  • jQuery
  • JSON
  • Maven
  • MongoDB
  • Node.js
  • PHP
  • Objective0C
  • Ruby/Ruby on Rails
  • Swift

Wenn das Feature bereits für Sie freigeschalten ist, können Sie auch mobile teilnehmen. LinkedIn empfiehlt aber, die Tests am Laptop oder Desktop durchzuführen.

Skill Quiz CSS: Erfahrungsbericht

Da ich von Programmiersprachen wenig bis bloß rudimentäre Ahnung (php, JavaScript) habe, blieb mir zum Ausprobieren nur das CSS (Cascading Style Sheets) Quiz. Dieses habe ich gleich mal gestartet und war neugierig, wie LinkedIn den Schwierigkeitslevel ansetzt, nämlich ganz schön hoch! Ich musste mich ordentlich anstrengen, die richtigen Antworten zu wählen und hatte dann am Ende doch nur 14 von 15 korrekt beantwortet. Was für die Zertifizierung locker ausreicht, da bei sämtlichen Quizze gilt:

Wenn Ihr Ergebnis innerhalb der besten 70% oder darüber liegt, gilt der Test als bestanden und Sie erhalten Ihr „Badge“. Ihr Durchschnittswert wird durch das Vergleichen Ihres Ergebnisses mit einer kuratierten Benchmark bestimmt.
If you score in the 70th percentile or above, you’ll receive a passing score and be awarded a „badge“. Your percentile is determined by comparing your score against a curated benchmark.

LinkedIn Skill Assessment Abschluss

Startbildschirm des CSS Assessments.

LinkedIn Skill Assessment Beispielsfrage

Die Fragen sind alles andere als trivial. Wissen Sie die richtige Antwort auf diese hier?

LinkedIn Skill Assessment Badge

Nach erfolgreichem Abschluss der Zertifizierung kann auswählen, ob man das Badge am Profil anzeigen möchte.

 

Der Getestete hat für jede Frage eine großzügig bemessene Zeitspanne von 2 Minuten, außerdem darf das Quiz zwischendurch nicht pausiert, sondern muss in einem Rutsch absolviert werden, was bei 15×2 Minuten maximal eine halbe Stunde lang dauert. Ich habe 12 Minuten gebraucht und war wie erwähnt über die Komplexität der Fragen durchwegs erstaunt. Gut, dass ich in den letzten Wochen ziemlich viel an meinem Blog rumprogrammiert und jede Menge CSS-Formatierungen upgedatet habe. Nach positiver Beurteilung zeigt LinkedIn das Badge (ohne Detailergebnis) zum jeweiligen Skill direkt am Profil an:

LinkedIn Skill Assessment Badge

Am Profil werden zertifizierte Skills mit diesem blauen Badge hervorgehoben.

In unserer sich rasant wandelnden Digitalwelt ist allerdings nicht für die Ewigkeit: Das Badge erlöscht nach 12 Monaten automatisch, danach müssen Sie das jeweilige Quiz erneut absolvieren. Wer beim ersten Mal durchrasselt, darf den Test drei Monate später einmalig wiederholen. Klappt es dann wieder nicht, muss man Jahr abwarten.

Wer erstellt eigentlich diese Tests?

LinkedIn bemüht sich laut eigener Aussage, die Qualität und Relevanz der Assessments laufend zu verbessern. Experten, Trainer und Autoren mit dem entsprechenden Fachwissen verfassen die einzelnen Fragen. Die passenden Branchen-Leader hat LinkedIn dank der hauseigenen Learning-Plattform ja praktischerweise schon im Haus. Peer Reviews sollen mehrdeutige Fragen und Fehler weitgehend eliminieren, für die Auswahl der Fragen setzt das Unternehmen auf das sogenannte „adaptive Testing“, bei dem sich das Niveau der Fragen im Lauf des Tests an das Wissen des Probanden anpasst.

Skill Badges: Expert Proof & Recruiting Tool

Brauche ich Skill Badges, wenn ich ohnehin schon 99+ Bestätigungen bekommen habe? Nein, brauchen nicht unbedingt. Allerdings liefern Endorsements Social Proof, während diese Zertifizierung die fachliche Kompetenz bestätigt. Dass LinkedIn erstmal mit technischen Themen startet, leuchtet ein. Denn das Wissen über Programmiersprachen und Co. lässt sich vergleichsweise einfach durch Multiple Choice Tests abfragen.

Ich gehe allerdings davon aus, dass LinkedIn in absehbarer Zeit Skill Assessments für alle verfügbaren Fähigkeiten anbieten wird, eventuell mit Ausnahme der sogenannten „Interpersonal“ oder „Soft Skills“, die sich schwer schwierig formalisiert überprüfen lassen. (Leadership etc.) Außerdem werden diese Tests optionaler Bestandteil des Recruiting-Prozesses: Stellenanbieter können Bewerbern nahelegen, Assessments für relevante Skills zu absolvieren. Die sind im Rahmen der Bewerbung zwar nicht verpflichtend, werfen aber selbstverständlich bei positivem Abschluss ein gutes Licht auf den Kandidaten. Sollte es mit der Zertifizierung nicht klappen, erfährt dies der potentielle neue Arbeitgeber übrigens nicht.

Ich denke, dass die neuen Assessments den Fähigkeiten-Abschnitt unserer Profile stark aufwerten wird und freue mich auf die Verfügbarkeit weiterer Tests und zusätzlicher Sprachversionen.


Titelbild: cristalov/Fotolia

0 Kommentare
  1. Datenstratege
    Datenstratege sagte:

    Spannendes Feature!

    Nach einem Jahr kommen die Skill Assesments gefühlt so langsam in der allgemeinen Wahrnehmung an.

    Inzwischen gibt es ja auch allerhand Assesments zu einem breiten Themenspektrum, über SEO, über Google Analytics bishin zu den MS Office-Programmen. Ich bin gespannt, wie es damit weitergeht.

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