LinkedIn launcht Story-Feature für Studenten

Student Voices: LinkedIn experimentiert mit Stories

Das Business Netzwerk kopiert, was schon Instagram, Facebook und WhatsApp recht erfolgreich von Snapchat „gestohlen“ habe: Ein Story-Format, das genau wie auf Facebook über dem Newsfeed mittels einer kreisförmigen Avatarleiste angezeigt wird. Allerdings funktionieren LinkedIns Stories deutlich anders als ihre Pendants und sind vorerst auch nur für eine einzige Nutzergruppe freigeschalten.
  1. Das Story-Feature steht unter dem Titel Student Voices vorerst nur US-amerikanischen College-Studenten zur Verfügung.
  2. LinkedIn Stories werden ausschließlich über die App ausgespielt und publiziert.
  3. Die Inhalte sind Video-only, Fotopostings gibt es keine.
  4. Die Videos verschwinden zwar nach einer Woche automatisch aus der Story-Leiste, bleiben aber in der „Recent Activity“ Sektion des eigenen Profils dauerhaft zugänglich.
  5. Studenten können sich durch die Story-Slideshow ihres eigenen Campus sowie durch die nahegelegener Universitäten klicken. Die Storys werden nicht nach Personen, sondern nach Unis aufgelistet.
  6. Ein (verschiebbares) Overlay mit dem Logo der jeweiligen Universität, also einen Sticker, fügt LinkedIn ebenso automatisch hinzu wie ein Set von passenden Hashtags, das sich aus dem Profil des Nutzers speist.
  7. Zusätzliche Text-Overlays lassen sich manuell hinzufügen.
LinkedIn Student Voices

Die Student Voices sind kurze Videoclips, die sortiert nach Unis über dem Newsfeed angezeigt werden.

Mit diesem Feature wird sich LinkedIn mittelfristig in der jungen Zielgruppe wesentlich besser positionieren. Nicht nur, weil wir aus der Geschichte der Social Media Plattformen bereits wissen, dass jede noch so absurde Möglichkeit für mehr Selbstdarstellung gern genutzt wird. Sondern vor allem, weil neu Inskribierte hier sehr effizient netzwerken können, während angehende Jobsucher eine perfekte Spielweise zur Selbstdarstellung gegenüber Recruitern vorfinden.

LinkedIn plant vorerst keine Werbeschaltungen innerhalb des neuen Formats, über allfällige Ausweitungen auf andere Zielgruppen ist derzeit nichts bekannt. Sollte sich der Trend zum Story-Sharing quer über diverse Social Media Apps ungebrochen weiter fortsetzen, könnte sich dies aber rasch ändern. Techcrunch zeigt sich insgesamt wenig begeistert und untertitelt: No app is safe from the Stories plague, in meinem Umfeld hält sich der Enthusiasmus ebenfalls in engen Grenzen.

Können womöglich dieselben Social Media Berater, die ihre Corporate Kunden enthusiasmiert von den Vorteiles des Story-Formats zu überzeugen versuchen, mit LinkedIn generell wenig anfangen? Selber schuld: Wer jeden Connection Request von Blockchain Experten und Crypto-Anlage-Beratern annimmt, bekommt eben den Feed, den er verdient.

LinkedIn Stories, das ist meiner Meinung nach der entscheidende Punkt, sind ein sehr interessantes Kundenbindungstools für Universitäten und Studenten – speziell zu Beginn und gegen Ende der Ausbildung. Für das in Europa kaum bekannte Campus Editor Programm (Die Bewerbungsfrist für das kommende Studienjahr läuft gerade) liefern die Student Voices idealen Snack Content. Und außer Studenten und Recruitern bekommt sowieso niemand die neue Jugendabteilung von LinkedIn zu Gesicht.


Titelfoto: zinkevych / Fotolia | Screenshot: TechCrunch

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