Traurige Youtube Stars und Prognosen

Online (Marketing) Panoptikum: Das große Heulen & Zähneknirschen & viele 2017er Prognosen

Dr. Strangeblog or: How I learnt to stop thinking and love the bomb fasst die denkwürdigen Ereignisse um einen reißerischen Artikel in dasmagazin.ch ganz gut zusammen. So beruhigend die Vorstellung, dass der eigentliche Grund für Trumps Sieg ein fädenziehender Datenmagier im Hintergrund war: Sie ist falsch. Selbst der allerbeste Filterant hat bloß Zugriff auf definierte Zielgruppen, aber der ultimative Algorithmus wohnt im Kopf. Da können nicht mal Influencer was dran ändern, obwohl auf die laut Futurebiz quasi goldene Zeiten zukommen.

Marketing, strukturiertes

Sie kennen das: Ein neuer Online Marketing Trend taucht scheinbar aus dem Nichts heraus auf – und alle hecheln ihm hinterher. Aber funktioniert der jüngste Hype überhaupt für die eigene Seite und die eigenen Ziele? Blog Your Thing hat eine saubere Systematik beschrieben, mit dem sich der Nutzen verschiedener Maßnahmen, Tools und Plattformen sauber und objektiv miteinander vergleichen lässt. Sowas braucht einen gewissen Testzeitraum und funktioniert natürlich nicht von heute auf morgen, dafür gibt’s zur Belohnung dann aber auch valide Daten anstatt Blindflug.

Wer von Beginn an strukturiert vorgeht, der vermeidet hoffentlich auch die 10 größten Instagram Fehler. Vor lauter Tools, Automatisierung Micro-Marketing dürfen wir aber trotzdem nicht vergessen: Hinter jeder erfolgreichen Marketing Cloud verbirgt sich eine gute Story. Dann klappt’s sogar mit dem User Generated Content.

Prognosen, zukunftsbezogene

Der Dezember bringt vielleicht Schnee, ganz sicher aber einen Sack voll Prognosen. Christian Penseler hat die 10 wichtigsten Trends in einer raschest konsumablen Infografik zusammengefasst.

Erstaunlich, wie einig wir Erklärbären uns bei den Top 10 Trends sind! Wer hat als erster von den Amis abgeschrieben?

Doch bevor wir uns stundenlang mit supersmarten Chatbots unterhalten, wird mit etwas Glück eine der Geißeln des Netzes spurlos verschwinden. Google arbeitet an einer neuen Generation von Captchas. Die werden unmöglich zu entziffern sein, der Nutzer bekommt sie nämlich erst gar nicht zu Gesicht. Schon jetzt reicht es in den meisten Fällen, anzuhaken, dass man kein Roboter sei, die angepeilten „Invisible Captchas“ werden komplett im Hintergrund abgewickelt.

Die deutschen haben „ihr“ Web kaputt gemacht

Vor über einem Jahr habe ich erstmals über dieses Thema berichtet, nun macht die deutsche Rechtsprechung Ernst mit der Linkhaftung. Letzte Woche zeigte ein „bahnbrechendes“ Urteil, dass man nach Meinung der Richter gar nicht vorsichtig genug sein kann und bei jedem gesetzten Link überprüfen müsste, ob der verlinkte Inhalt vom Betreiber tatsächlich rechtmäßig online gestellt wurde. Dies gilt für Seiten mit Gewinnabsicht und bedeutet nach Meinung der Mobilegeeks, dass die Rechtsprechung das europäische Internet kaputt gemacht hat:

Denn der EuGH benutzt das Kriterium der Gewinnerzielungsabsicht lediglich zur Abgrenzung, ob dem Linksetzer Nachforschungen über die Rechtesituation bzgl. der verlinkten Seite zumutbar sind. Diese Zumutbarkeit hängt aber nicht allein davon ab, ob mit der Linksetzung unmittelbar Gewinne erzielt werden sollen, sondern nur davon, ob die Linksetzung im Rahmen eines Internetauftritts erfolgt, der insgesamt zumindest auch einer Gewinnerzielungsabsicht dient.

Ganz großes Kino in diesem Zusammehang: Heises Anfrage an das LG Hamburg, ob man denn den Online-Auftritt des Gerichts verlinken dürfe. Eine Antwort blieb bislang aus.

Warum in den nächsten Jahren noch mehr Journalisten arbeitslos werden

Wenn die Mediaagentur Zenith prognostiziert, dass 2018 die Ausgaben für Mobilwerbung jene für Print übersteigen werden… dann gelten diese Zahlen natürlich weltweit – im DACH Raum sind wir weit von 50,2% >Werbebudget für Mobile entfernt.

Während heuer noch jeder siebente Werbedollar (15 Prozent) auf mobilen Geräten ausgegeben wird, dürfte es 2019 jeder vierte Werbedollar (26,7 Prozent) sein. Alle anderen Medien werden dagegen Marktanteile verlieren, schätzt Zenith.

Social Media Werbung soll jährlich gar um 20 Prozent zulegen, Video Werbung um immerhin 18 und Suchmaschinenschaltungen um 11%. Stimmen die Prognosen, kann sich Facebook dick Butter aus Brot schmieren, aber Google bleibt an der Spitze der Werbungspyramide. Einen noch drastischeren Shift sieht die GroupM auf die Branche zukommen: Von jedem neuen Dollar, der in die Werbeausgaben fließt, würden 77 Cent für digitale Werbemittel ausgegeben. Der Anteil des digitalen Anzeigengeschäfts stiege damit auf 33 Prozent.

Drama drüben bei den Youtubern

PweDiePie, eigentlich gar keine alte Heulsuse, droht Youtube beleidigt mit der
Schließung seines Channels. In seinem 10minütigen Rant unterstellt er Google,
überhaupt nicht mitzukriegen, was da auf Youtube los sei. Der Play-Along Schwede
ist keineswegs der einzige, der eine Verschwörung „hinter“ den neuen Algorithmen
wittert. Er macht das an den quasi über Nacht stark eingebrochenen Zufallszahlen fest und ist mit seinen Unterstellungen keineswegs allein. Und wenn da einer jammert, der 50 Millionen Abonnenten hat, dann reagiert sogar Youtube:

YouTube hat sich schon zu dem Vorwurf geäußert, und hat klargestellt dass es KEINE Änderung am Algorithmus gegeben hat, und die Gründe dann wohl doch eher beim Verhalten der Nutzer liegen, die vielleicht einfach genug von seinen Videos haben.

Man könnte also sagen: Youtube gibt und Youtube nimmt. Aber stellen Sie mal vor, wir SEOs und Social Media Growth-Hacker würden jedes Mal einen auf „Mimimi“ machen, wenn ein Algorithmus-Update an der Reichweite nagt… Das Netz ist eben eines der härtesten, im Youtube Universum spukt es halt manchmal. Und dieses Video ist keine Satire.


Online Marketing Panoptikum – powered by Der tägliche Social Media Bote.

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